Gute Kommunikation allein ist nicht Garant für gute Medizin, aber ohne gute Kommunikation wird auch gute Medizin nicht gelingen
Kommunikation ist prominent. Das betrifft auch das große Feld der Gesundheit: Erst über Kommunikation wird Medizin verständlich, erfahrbar, vertraulich und hat Aussicht auf Behandlungserfolg.
Nicht geglückte Kommunikation hat Folgen. Erklärt beispielsweise der Arzt die Wahl eines Medikaments nicht hinreichend inklusive erwünschte und unerwünschte Wirkungen, ist davon auszugehen,
dass der Patient die Medikation nicht oder nur kurzzeitig einnehmen wird. Der Erfolg einer Therapie ist davon abhängig, wie der Patient sie versteht. Psychotherapie ist leer und hilflos, wenn die
Kommunikation zwischen Therapeut und Patient nicht gelingt, der Patient vom Therapeuten nicht verstanden wird.
Gute Kommunikation schafft Vertrauen, was gute Medizin erst möglich macht
Man sollte annehmen, dass die hohen Qualitätsansprüche auf dem Weg der Professionalisierung zum Mediziner, als Chirurg, Internist, Neurologe oder Psychiater, ihren Spiegel finden in über gute Kommunikation vermitteltenden und dazu ausbildenden Konzepten: Verständliche und motivierende Lehre, didaktisch versierte Lehrmittel und -formen, kollegiale Interaktion, patientenorientiertes Arbeiten - über persönliche Erfahrungen oder über äquivalente Modelle vermittelt und erlernt -, mittels praktikabler, fachlich anerkannter und innovativer Weiter- und Fortbildung…
Wenn die Kommunikation gelingt, gelingt auch die Medizin
Bis heute fehlen in der Medizin etablierte Kommunikationsmodelle – persönlich motivierte und erfahrene Konzepte und Techniken helfen diesbezügliche Defizite auszugleichen. Aber immer mehr bestimmen technisch und insbesondere ökonomisch geleitete Prinzipien die ärztliche Kunst. Stillschweigend wird davon ausgegangen, dass mit der Professionalisierung zum Arzt die berufliche Reife auch bezüglich guter Kommunikation entstanden ist. Aber leider ist dies ist nicht so. Nicht jeder Arzt ist der geborene oder zumindest halbwegs optimal gereifte „Kommunikator“. Viele Mediziner tun sich „aus Erfahrung“ sogar schwer damit überhaupt zu kommunizieren. Man mag einwenden, dass die Notwendigkeit guter Kommunikation fachgebietsabhängig ist. Klar, der Hausarzt muss verständlich und gesprächig sein. Ja, der Chirurg muss gut operieren können, die Anatomie und die Pathologie kennen. Für Kommunikation bleibt ihm wenig Zeit und das wird vielleicht auch nicht vermisst.
Optimierungen in der ärztlichen Kommunikation sind erwünscht
Der Psychiater und Psychotherapeut allerdings muss kommunizieren können, damit seine ärztliche Kunst gelingt, seine Behandlungsformen suffizient sind und seine therapeutischen Botschaften bei Patient und dessen sozialem Umfeld ankommen.
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